Vogelperspektive auf eine grüne Wohnanlage

Wahlprogramm 2021 – 5. Bezahlbarer Wohnraum

Neu-Isenburg liegt mit seiner zentralen Lage und attraktiven Infrastruktur mitten im Ballungsraum Frankfurt bzw. Rhein-Main und hat somit einen hohen Wohnungsbedarf. Möglichkeiten für die Schaffung von preiswertem Wohnraum gibt es z. B. noch im Stadtquartier Süd, am Kalbskopfgelände sowie durch bauliche Erweiterungen vorhandener Immobilien und Erschließungen von Freiflächen im gesamten Stadtgebiet.

5.1 Soziale und nachhaltige Wohnungspolitik

Für die GRÜNEN ist eine soziale und nachhaltige Wohnungspolitik ein wichtiges Schwerpunktthema. Mit mehr als 1.200 Sozialwohnungen hat Neu-Isenburg im kreisweiten Vergleich den höchsten Bestand. Die GRÜNEN unterstützen die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, Wohnungen, die aus der sozialen Bindung fallen, zu erhalten. Anders verhält es sich jedoch mit dem Bedarf an subventioniertem Wohnraum für Bezieher*innen von mittleren und niedrigen Einkommen. Neubauten sind in ihrer Entstehung häufig so teuer, dass Mieten im Bereich von 8,50 € pro qm für Investoren nicht rentabel sind. Zudem führt der kommerzielle Trend bei Hausbesitzern*innen, ihre sanierungsbedürftigen Häuser und Wohnungen unsaniert an Einzelpersonen oder als Boardinghaus zu vermieten, dazu, dass attraktiver Wohnraum nicht mehr zur Verfügung steht.

Maßnahmen für eine sozial ausgerichtete Wohnungskultur:

  • Die GRÜNEN setzen sich zum Ziel, den Anteil an geförderten und mietpreisgebundenen Wohnungen deutlich zu erhöhen. Als Zielmarke wird eine Steigerung auf mindestens 10 % am gesamten Wohnungsmarkt gesehen. Dies kann nur mit einer über die zukünftige Legislaturperiode hinausreichenden Wohnungspolitik einhergehen. Die GRÜNEN sehen die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAU, aber auch private bauwirtschaftliche Träger zur Erreichung dieses Ziels in der Verantwortung. Gemeinsam wollen wir die Umsetzung gestalten. Infrage kommen Neubauten ebenso wie Sanierungen. Das von der GEWOBAU geplante umfangreiche Bau- und Sanierungsprogramm im Stadtquartier Süd sowie im gesamten übrigen Stadtgebiet bietet eine solide Ausgangssituation für die Schaffung einer umfangreichen Anzahl geförderter und mietpreisgebundener Wohnungen.
  • Wir wollen diesen zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum für Bezieher*innen von mittleren und niedrigen Einkommen schaffen. Die GRÜNEN wollen bestehende und neue Wohnungen für bestimmte Personengruppen, wie z. B. Erzieher*innen, Pflegepersonal und städtische Mitarbeiter*innen, bereitstellen. Dazu nutzen wir die Mittel der Landes- und Bundesförderprogramme, insbesondere das aktuelle Programm „Frankfurter Bogen“.
  • Wir schaffen zusätzlichen Wohnraum sowie Gewerbeflächen für den Einzelhandel durch Nutzung des städtischen Vorkaufsrechts auf Immobilien und Grundstücke. Wir wollen hierfür eine Bestandsaufnahme von Immobilien und Grundstücken zur Schaffung von neuen Wohn- und Ladenräumen.
  • Die Vermietung in alten und unsanierten Immobilien an Einzelpersonen in Boardinghäusern soll kritisch überprüft und, wenn möglich, verhindert werden.

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