RTW: Ein Meilenstein in der Verkehrsentwicklung

Die RTW, einschließlich der Verlängerung ins Birkengewann, ist eine großartige Sache für Neu-Isenburg. Ein Meilenstein in der Verkehrsentwicklung, endlich mehr Schienenverkehr – hoffentlich weniger Autos!

Die FDP Neu-Isenburg stimmt dem Bau der RTW bis zum Stadttor zu, lehnt aber die Verlängerung ins Birkengewann ab. Da die Entscheidung so wichtig für unsere Stadt ist, gehen wir im Detail auf die dort genannten Argumente ein:

Eine Nutzen-Kosten-Untersuchung liege bis heute nicht vor.

Richtig, im Detail nicht, aber die auf Neu-Isenburg zukommenden geschätzten Kosten kennen wir Stadtverordneten. Unabhängig von der GRÜNEN Priorität für den ÖPNV  wissen wir, dass sich der Bau der Verlängerung für Neu-Isenburg rechnet. Die Friedhofstraße müsste ohnehin saniert werden, für fast zum gleichen Preis wie mit RTW, aber in dem Fall müssten diese Kosten aus der Stadtkasse bezahlt werden. 

Es sei mit einem Wegfall der Schnellbusverbindung zum Flughafen zu rechnen.

Wenn sich die Linien wegen besserer Anbindung durch die RTW erübrigen, wäre das kein Verlust.

Die Bahntrasse trenne den Norden der Stadt vom Süden.

Nach unserer Ansicht liegt diese Trennung auch jetzt schon durch die 4-spurige  Friedhofstraße vor. Sie soll laut der RTW-Planung im Osten durch eine zusätzliche Überquerung gemindert werden. Völlig unverständlich ist: Wenn die Trennung für die FDP so schlimm ist, warum stimmt sie der Trasse bis zum Stadttor zu?

Das Stadtbild werde durch Hochbahnsteige und Oberleitungen negativ beeinflusst.

In unseren Augen ergibt Schienenverkehr ein positives Bild, auch mit 100m-Zügen. Die Stadt Karlsruhe und ihre Bevölkerung haben damit gute Erfahrungen gemacht.

Die Alternative „Pendelbusse“ sei nicht ernsthaft untersucht worden.

Wozu auch? Diese Busse würden doch im zu erwartenden Verkehrsstau stecken bleiben, was durch die hohe Anzahl der benötigten Busse noch verschlimmert würde. Ein doppeltes Umsteigen vom Auto auf den Bus und vom Bus auf die RTW erhöht zudem die Hemmschwelle für die Verkehrswende.

Die RTW-Verlängerung erzwinge den Wegfall von zwei PKW-Fahrspuren auf der Friedhofstraße, hinzu komme der Wegfall von etwa 120 Parkplätzen.

In der Verkehrssimulation, die uns das Büro Follmann vorgestellt hat, wird mit der RTW der Auto-Verkehr auch mit einer Verringerung der Fahrspuren bewältigt. In dem Flugblatt wird in populistischer Manier die Angst der Autofahrer vor einer Reduzierung ihrer bisherigen Vorrangstellung geschürt. Zurück in die Vergangenheit nach dem Motto: „Freie Fahrt für freie Bürger“. 

Die RTW-Verlängerung führe zu einem Verkehrskollaps mit Ansage. Dabei  geht die FDP davon aus, dass der PKW-Verkehr bis 2030 um ca. 25.000 Fahrten pro Tag zunehmen wird.

Die hier genannten Zahlen berücksichtigen den von den Planern erwarteten Rückgang der Autoverkehrs nicht und sind daher irreführend. Der Schluss, dass die RTW-Verlängerung am Kollaps schuld sei, ist völlig unverständlich. Nur mit der Verkehrsentlastung durch den Schienenverkehr, der den  Autoverkehr deutlich verringert, kann das verhindert werden! 

Pförtnerampeln würden den Verkehr von Gravenbruch und Zeppelinheim von der Kernstadt abschneiden, der Wirtschaftsstandort Neu-Isenburg werde geschwächt, selbst die Benutzer der P&R-Anlage im Birkengewann würden von diesen behindert.

Völliger Unsinn, die Logik der Entlastung durch die RTW weist genau auf das Gegenteil hin. Mit Pförtnerampeln kann erreicht werden, dass sich der Verkehr nicht in der Stadt staut, sie begünstigen damit die Umfahrung der Stadt für den Durchgangsverkehr. 

Ein Tunnel für die Kreuzung Frankfurter-Friedhof-Carl-Ulrich-Straße sei nicht geprüft worden.

Das ist richtig, der von der FDP nicht nur für diesen Kreuzung, sondern für den gesamten Bereich bis zum Birkengewann vorgeschlagene Tunnel kam nie ernsthaft in Betracht. Die Planer erklärten einleuchtend, dass diese Option wegen der vielen Kreuzungen verkehrstechnisch nicht vernünftig zu realisieren ist. Wolle man es doch versuchen, so bewege man sich im utopischen Kostenbereich. Tatsache ist, dass jeder Zusatzwunsch, der von der RTW-Planung abweicht, von Neu-Isenburg selbst zu bezahlen ist. 

Die Flugblattverfasser haben diese Argumente auch gehört, gehen aber nicht darauf ein. Es ist unverständlich, dass die FDP-Fraktion dem Bau der RTW bis in die Stadtmitte zugestimmt hat, aber die kostengünstige Verlängerung ablehnt.

Nur am Rande der Stadt kann ein Parkhaus geschaffen werden, das den P&R-Verkehr aus der Innenstadt raushält. Wo sollten denn die ganzen Autos in der City parken?

Auch hierzu gibt es keine Antwort. 

Unser Fazit: Die FDP argumentiert unterirdisch mit Tunnelblick!

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